Über 100 interessierte Landwirte/innen kamen zur Kälberstallbesichtigung des Hofes Petersen in Riesbriek, Schleswig Holstein und haben sich vor Ort über den Kälberstallumbau informiert. Erfahrungen, Praxistipps und neue Ideen für die erfolgreiche Kälberaufzucht können so ausgetauscht werden.
Nach dem die Mutter nicht mehr die Kälber versorgen konnte, hat sich der Landwirt Gedanken darüber gemacht wie man eine bessere Arbeitswirtschaftlichkeit erreichen kann und dabei auch die Kälbergesundheit verbessern kann. Dennis Petersen wusste, dass dies nicht nur durch den Kauf eines Kälbertränkeautomatens getan ist, sondern ein ganzes Konzept für die Kälberhaltung gemacht werden mußte. Schwierig gestaltete sich vorher zum Beispiel, die Kälber in homogenen beziehunsgweise gleichaltrigen Gruppen aufzuziehen, damit sie gleichzeitig abgetränkt werden können. Der Familie kam daher die Idee, einen Kälberstall mit mehreren kleinen Gruppen zu schaffen, in denen die Kälber von einem Automaten gezielt gefüttert und altersgerecht abgetränkt werden können. Die Kälber bleiben dabei fünf Tage in Einzelboxen und werden anschließend drei Tage mit Biestmilch versorgt, danach noch zwei Tage mit verschnittener Milch. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt der Kälbertränkeautomat die meiste Arbeit. Die Kälber werden rund um die Uhr mit gleichbleibender Konzentration und Temperatur der Milch getränkt. Der Automat reinigt automatisch zweimal täglich alle milchführenden Teile und sorgt somit für eine große Arbeitserleichterung. Um den Stress für die ganz kleinen Kälber und beim Umstallen zu reduzieren, füllt der Landwirt zunächst zwei kleine Gruppenbuchten mit sechs Kälbern. Nach 2-3 Wochen werden dann diese zwei Gruppen in eine größere Gruppenbucht zusammengelegt.